Die Anfänge
Da ich selbst nicht zum erlauchten Kreis der Mitglieder der ersten Stunde gehöre und die Betroffenen striktes Schweigen über die damaligen Vorkommnisse bewahren, sind wir auf die wenigen Quellen jener Zeit angewiesen.
Wie hier aus der ABI-Zeitung der Abiturienta 1991 des Gymnasium Petrinum zu Brilon, Seite 6 und 7:
VEB Reisen oder »Wie alles begann«
Irgendwann im Jahre 1989 befand sich plötzlich ein Zettel am schwarzen Brett in unserer Schule, der zu einer Kaffeefahrt in das Haus Schulte in Messinghausen einlud. Auf dem Programm standen: Kaffee und Kuchen bei Familie Schulte, gute Unterhaltung mit der Multi-Media-Mega-Show des Megatumpe und Entwertung der Fahrkarten durch den Schaffner. Es dauerte noch einige Zeit, bis wir Thomas Schulte von der absoluten Notwendigkeit dieser Fahrt überzeugt hatten, aber irgendwann war es dann soweit, und fünf beschlipste und besonnenbrillte Unweise saßen dann im später legendär gewordenen Wagen 1 auf dem Weg nach Messinghausen.
In Messinghausen selbst erwartete uns eine Überraschung: Ein eigens für uns reservierter Parkplatz stand uns zur Verfügung und auch der Weg ins Wohnzimmer war gut ausgeschildert. Tatsächlich hatte Frau Schulte für uns drei Kuchen gebacken sowie Kaffee und Kakao gekocht. Nachdem wir dann das Kaffeetrinken abgeschlossen hatten, erfolgte die Entwertung der Fahrkarten durch den berühmten Schaffner Thomas Sch(l)äfer. Anschließend fand der Unterhaltungsteil der Veranstaltung statt. Dieser wird hier nicht weiter ausgeführt; es sei bloß angemerkt, daß der VSK jetzt damit wirbt, daß keine Unterhaltung von und mit Megatumpe mehr auf den Fahrten stattfindet.
Eine kurz darauf stattfindende Kaffeefahrt nach Eisenach überzeugte uns von den Vorteilen des damals noch real existierenden Sozialismus. Deshalb gründeten wir den VEB Reisen.
Von der Geschichte überholt
Ohne eine Kaffeefahrt unter diesem Namen durchgeführt zu haben, sahen wir uns im Herbst 1990 aufgrund der Folgen der Wirtschafts- und Währungsunion gezwungen, den VEB Reisen aufzulösen und als Nachfolgeorganisation den Verband Sauerländer Kaffeefahrer (VSK) ins Leben zu rufen.
Es folgte die Gründung des VSK
In einer hektischen, kontroversen und konfusen satzungsgebenden Gründungsversammlung beim „Halben” wurden die Richtlinien des Verbandes festgelegt. Sie beginnen mit folgender Präambel:
»Wir die Gründungsmitglieder des Verbandes Sauerländer Kaffeefahrer (VSK), haben uns, getragen von dem Gedanken der Förderung der Touristik im noch unterversorgten Bereich des höheren Sauerlandes, der Stärkung eines für alle Bürger erschwinglichen Freizeitangebotes sowie der Unterstützung des wirtschaftlich lebenswichtigen Kaffeeanbaus in den Ländern der Dritten Welt, in diesem Verband zusammengefunden, um unseren Aktivitäten zur Förderung unserer Ziele einen würdigen Rahmen zu verleihen.«